Christus ist Bild des unsichtbaren Gottes

Christus ist Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. (Kolosser 1,15)

Liebe Gemeinde!

Dieser Satz mag zuerst abstrakt klingen. Was können wir damit anfangen? Christus ist das Bild des unsichtbaren Gottes. Das meint, er ist gleich im Wesen mit dem Vater.

„Wer mich sieht, sieht den Vater“, so sagt es Jesus selbst im (Johannesevangelium Kap. 14).

Wenn Jesus als Erstgeborener bezeichnet wird, dann meint es keine zeitliche Bezeichnung. Sondern es ist seine Hervorhebung und seine überlegene Stellung. Es ist ein Hoheitstitel, der Jesus als Gott erweist.

Wir kennen verschiedenste Titel für Jesus. Petrus bezeichnet ihn als „Christus, Sohn des lebendigen Gottes“. Jesus selbst bezeichnet sich manchmal als Menschensohn. Damit weist er darauf hin, dass er der erwartete und angekündigte Messias ist.

Als der Blinde in Jericho, Bartimäus, hörte, dass Jesus vorbeikam, schrie er aus Leibeskräften:

„Du Sohn Davids, erbarm dich über mich!“ (Markus 10, 48)

Auch das ist ein Hoheitstitel. Die Juden erwarteten und erwarten bis heute den Messias, den Heilsbringer hier auf Erden, der aus dem Geschlecht Davids kommt. Die Menschen damals erkannten in Jesus den erhofften Messias. Wir Christen sahen damals und heute in Christus die Hoffnung auf den messianischen Heilsbringer erfüllt.

Es gibt viele Titel für Jesus Christus. Der Herr, griechisch: Kyrios. Der Heiland. Der Retter. Viele Titel stellen seine Überlegenheit gegenüber der gesamten Schöpfung heraus. Sie bezeugen, dass Jesus stärker ist als alles, was uns von Gott trennt. Er ist Sieger über den Satan.

Es gibt andere Bezeichnungen. Jesus als unser Arzt. Unser Tröster. Unser Lehrer und Rabbi. Unser Bruder. Unser Freund.

Welcher dieser Namen für Jesus spricht uns an? Wie würden wir Jesus für uns in unserer persönlichen Situation bezeichnen?

Nehmen wir uns doch ein wenig Zeit, um über diese Frage nachzudenken. Wie wir ihn gerade bezeichnen sagt etwas aus über unsere eigene persönliche Beziehung zu ihm. Oder habe ich gar keine? Es sagt auch etwas aus über meine Situation, in der ich mich befinde. Bin ich krank, dann sehe ich ihn wohl eher als Arzt. Bin ich traurig, ist er mein Tröster. Bin ich einsam, ist er mein Freund.

Jesus möchte mit uns in einer persönlichen Beziehung sein. Wir dürfen ihm die Tür öffnen.

Herzliche Grüße
Pfarrerin Ulrike Lange