Die Nacht ist schon im Schwinden, macht euch zum Stalle auf

„Die Nacht ist schon im Schwinden, macht euch zum Stalle auf!
Ihr sollt das Heil dort finden, das aller Zeiten Lauf
von Anfang an verkündet, seit eure Schuld geschah.
Nun hat sich euch verbündet, den Gott selbst ausersah.“

Diese Zeilen dichtete Jochen Klepper, dessen Frau Jüdin war, im Jahr 1938 während der tiefen Bedrängnisse, die seine Familie damals zu erdulden hatte. Entgegen aller äußeren Anzeichen und Umstände entschied er sich, in dem Liedtext von schwindender Nacht und vom kommendem Heil zu schreiben. – Warum tat er das?

Es ist der grundlegende Charakter des Evangeliums, dass es von außen an uns heran tritt. Gott bricht mit seinem Licht in diese Welt ein. Er sendet seinen Sohn in die Kälte des Stalls.

Gottes Wort vermag der Dunkelheit zu widersprechen, sie in Frage zu stellen: Es wird Weihnachten, egal ob in uns weihnachtliche Gefühle aufkommen. Jesus Christus hat die Welt überwunden, egal wie sehr sie mit uns ringt und wir mit ihr. Gottes Wort und Geist können uns im Innern erreichen, egal wie eingeschränkt unsere Möglichkeiten sind, einander sein Wort zu verkündigen.

Es ist Advent und es wird Weihnachten; weil der sich mit uns verbündet hat, den Gott einst ausersah.

Pfr. Philipp Körner