Und das Kindlein wuchs und wurde stark im Geist

Der Evangelist Lukas schreibt über Johannes den Täufer:

„Und das Kindlein wuchs und wurde stark im Geist.“
(Lk 1,80a)

Was meint „stark im Geist“? Vielleicht meint es, dass die Früchte des Heiligen Geistes im Leben sichtbar werden, wie Paulus sagt. Eigenschaften bzw. Zustände wie Liebe, Friede, Treue oder Selbstbeherrschung werden im Galaterbrief (5,22f) aufgezählt. Um diese Dinge zu erlangen, d.h. stark zu werden, braucht es Training. Johannes hielt sich in der Wüste auf, um sich auf sein öffentliches Wirken vorzubereiten. In dieser Zeit scheint er sehr stark geworden zu sein, denn Gott übertrug ihm die große Aufgabe, das Volk auf sein Wirken in Jesus Christus vorzubereiten.

Wir müssen im Gegensatz zu Johannes nicht in die Wüste ziehen, um stark im Geist zu werden. Es genügt, den Lebensalltag und das Glaubensleben nicht voneinander zu trennen, sondern es miteinander zu konfrontieren. Was entsteht, ist ein herausfordernder Trainingsparcours, in dem Gott uns im Scheitern und im Erfolg reifen lässt. So werden auch wir heranwachsen und stark werden im Geist, um unserem kommenden Herrn den Weg zu bereiten.

Pfr. Philipp Körner