Worüber freuen wir uns?

„Freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind.“ (Jesaja 50,10)

Worüber freuen wir uns? Über gute Gesundheit, das ist wichtig. Das wissen wir alle, gerade in diesen Zeiten. Und über die Familie, wenn es gut läuft, und man zusammen hält. Wenn die Kinder und Enkel ihren Weg gehen. Wir freuen uns über ein schönes Beisammensein. Ein gutes Buch, ein erfüllendes Erlebnis.

Aber Jesus fordert uns noch zu ganz anderer Freude heraus. Jesus hatte siebzig Jünger ausgesandt. Sie sollten in verschiedene Orte gehen, durch die Jesus auch ziehen wollte. Sie sollten an den Türen fremder Häuser klopfen und die Kranken heilen und die frohe Botschaft predigen. Sicher eine große Herausforderung damals für die Jünger. Es war eine Art Vorübung für sie im Hinblick auf die Zeit, in der Jesus nicht mehr da sein würde.

Die Jünger kommen heim voller Freude, und begeistert erzählen sie Jesus von ihren Erlebnissen. Sie selbst haben Dämonen und böse Geister ausgetrieben. Offenbar sprudeln alle Erfahrungen nur so aus ihnen heraus.

Jesu Antwort scheint etwas ernüchternd: Freut euch nicht darüber, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind. Jesus wendet ihren, und auch unseren, Blick fort von den irdischen Dingen, die uns so oft vereinnahmen.

Wie oft sind wir überaus gefangen und beschäftigt mit den Dingen hier auf dieser Erde?! Die wichtigen Fragen des Glaubens scheinen aus dem Blick zu geraten.
Was ist wirklich wichtig und was zählt? Jesus sagt es: dass unsere Namen im Himmel aufgeschrieben sind. Dass wir zu Gott gehören. Dass wir Kinder Gottes sind. Dass uns der Glaube wichtig ist und uns trägt. Dass sich unser Leben nicht im Hier und Jetzt erschöpft. Nein! Es gibt noch viel mehr. Es gibt noch eine ganz andere Welt, die sich hinter dieser vergänglichen verbirgt. Und die uns erwartet, wenn unser Leben hier vollendet ist. Das Beste kommt noch, so sagen wir Christen.

Es ist eine Freude, aber auch eine Mahnung. Achtet nicht nur auf die irdischen Dinge. Sorgt auch um eure Seelen, sorgt euch um euer Seelenheil! Das ist doch so viel wichtiger als die Dinge, die irdisch und vergänglich sind.

Mit diesen Gedanken wünsche ich uns, dass wir getrost ins ungewisse Jahr 2021 gehen können. An Jesu Hand wird uns das gelingen.

Gottes Segen wünscht Pfarrerin Ulrike Lange